Vorgehensmodell zur Simulation von gebündeltem Energiebedarf

ARGESIM Report 59 (ISBN 978-3-901608-93-3), p 295-301, DOI: 10.11128/arep.59.a59042

Abstract

Im Projekt GRIDS – Grüne Energie in industriellen Verbünden werden die Potentiale und Verbesserungsmöglichkeiten innovativer Energieversorgungskonzepte in Gewerbe- und Industrieparks untersucht. Für die Planung neuer (Greenfield) sowie den Aus- und Umbau bereits bestehender Gewerbeparks (Brownfield) werden Leitfäden zur Planung der Energiekonzepte erstellt. Eine elementare Herausforderung ist die Voraussage (Prädiktion) des (gebündelten) Energiebedarfs, die zur ökologisch und ökonomisch langfristig tragfähigen Auslegung von Versorgungskonzepten mit ihren Ressourcen (Betriebsmittel, Rohstoffe, Verlustenergie etc.) notwendig ist. Allein durch Datenerhebungen und Auswertungen vergleichbarer Energienutzer kann nicht umfänglich auf die jeweilige Situation am Ort der Planung rückgeschlossen werden. Denn bei Energiedaten handelt es sich für die meisten (Industrie) Unternehmen um sensible Daten, somit ist eine detaillierte Datenerhebung in aller Regel ausgeschlossen. Daneben besteht speziell bei kleineren Unternehmen keine Transparenz bezüglich ihrer Energiedaten. Diese sind meist sehr grobgranular und stützen sich allein auf monatliche Abrechnungen des Energieversorgers. Weiterhin könnte selbst bei hervorragender Datengrundlage nicht davon ausgegangen werden, dass selbst Betriebe identischer Branche, Größe und Struktur den gleichen Lastgang haben. Damit sollte zur allgemeinen Simulation von Lastgängen von Unternehmen immer eine Methode zum Einsatz kommen, die den Lastgang als stochastische Größe ermittelt, um Verfälschungen zu vermeiden.